Barmherziger Gott,
es fällt schwer,
einmal den Blick von uns abzuwenden
und uns nicht in den Mittelpunkt zu stellen.
Wie soll das auch gehen in einer Welt,
in der es immer schwieriger wird,
dem oder der Einzelnen gerecht zu werden.
Wer bemerkt werden will,
muss auf sich aufmerksam machen,
sich und seine Qualitäten anpreisen.
Wer achtet schon auf diejenigen,
die von sich weg zeigen?
Und doch merken wir,
dass es sehr viel Kraft kostet,
sich immer wieder in die vorderste Reihe drängen zu müssen;
irgendwo zwischen den Zeilen unseres Lebens wünschen wir uns,
dass es auch anders gehen kann:
freier und ehrlicher.
Denn am Anfang und am Ende unseres Lebens,
da stehst ja doch nur du,
mit deiner Kraft,
mit deiner Weisheit,
mit deiner Gerechtigkeit.
Herr,
erbarme dich unser …
Andreas Reinhold