Predigt DFK 26. Feb. 2017 Estomihi; Lk 10,32-38
Der Tag des Herrn, Sonntag ist da. 1
Ein Ruhetag. Halleluja!
Gott verschrieb einen Tag Ruhe,
uns Menschen und der Welt zu Gute.
Der säkulare Souverän
formuliert es auch sehr schön,
ist per Gesetz der Anschauung,
der Sonntag diene der Erbauung,
ja gar der seelischen Erhebung
aus alltagsgleichgrauer Umgebung.
Dies Erheben macht erhaben
und darin kann die Seele baden.
Ja Sonntag ist Seelenbadetag,
dran man sich heut erinnern mag.
Immer wieder Sonntags..
Prinz Carneval regiert die Tage,
dem Frommen sind sie eine Plage,
denn er fürchtet sich der Sünden
Närrisches sind ihm schwere Pfründen,
ihm fehlt die Leichtigkeit des Seins.
er schüttelt sich bei „Mainz bleibt Mainz“,
und hinter jedem Faschingsball
wittert er Sittenverfall.
Heut noch Helau, Alaaf und Masken,
bis Mittwoch. Dann beginnt das Fasten.
Heut grüß ich sonderlich die Narren,
die Beweglichen, die Starren
Die Groben und die Feinen,
die Großen und die Kleinen,
die Müden und die Wachen,
die oft weinen, die gern lachen,
die Lauten und die Leisetreter,
die Spaßmacher, die Miesepeter,
die Gläubigen, die Atheisten,
die Opti- und die Pessimisten,
die Aufreißer, die Hosen…. ( macher),
die Unauffälligen, die “ Kracher“,
die Lockeren und die Verkrampften,
die Hageren und die Vermampften,
die verkatert- und die Nüchternen,
die Angeber und Schüchternen.
die Trägen und die Fitnessisten,
die Angezogenen und die Nudisten ,
die Hiesigen und die Touristen
die röm. kath. und ev. luth. Christen,
die „Wiaschtn“ und die gut frisierten,
die Faden und die Interessierten,
die weniger und die mehr Frommen,
ihr alle seid hier sehr willkommen.
Einfach Spitze, das du da bist…
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Halt. Beinah hätt ich’s vergessen:
Es geht um weibliche Int’ressen.
Ich grüße ausdrücklich euch Frauen,
der Predigttext soll euch erbauen.
Im NT steht der heut’ge Text,
hören wir ihn einmal zunächst.
Kurz vor der Stadt Jerusalem
macht Jesus Rast in Bethanien .
Marta hat ihn samt Jüngern hocherfreut
zum Essen eingeladen heut.
Noch ist nicht Zeit zum Essen.
so das Jesus unterdessen,
seine Jünger unterrichtet
ihnen vom Reich Gottes berichtet,
das in ihm nahe herbeigekommen.
Maria, Martas Schwester, hat ihm zu Füßen Platz genommen.
Sie lässt die Arbeit Arbeit sein.
Martha schafft das schon allein.
Die kommt nun zu Jesus her
und beschwert sich bei ihm sehr:
Meine Schwester sitzt seelenruhig bei dir,
es wär besser sie hülfe mir,
ich rödel hier herum wie toll
sag du ihr doch das sie mir helfen soll.
wie’s Sitte ist, wie sich’s gehört.
Sitzt inmitten deiner Schüler, Männer, unerhört.
Da sah der Herr Marta an
und sagt, die Schwester hat recht getan.
Sie tat woran zur Stunde Not:
Mir zuhören ist das Gebot.
Sie hat jetzt das Richtige gemacht.
es hätte dir auch was gebracht.
Ich habe nur etwas verdichtet
was Lukas in der Schrift Prosa berichtet.
Das Original könnt ihr sehn
bei Lukas im Kapitel zehn.
Damit ich‘s recht auslegen kann,
nicht immer leicht für einen Mann,
hab ich mich in Trance begeben trance musique (? )
bin aufgewacht im früheren Leben
und – bin als Frau aufgewacht.
(das „hammse“ sicher nicht gedacht.)
Ich wohnte in Bethanien
Via Jerusalem, Hausnummer 10
zwei Häuser weiter wie die Beiden
konnt sie als Nachbarn sehr gut leiden.
Sarah wurde ich genannt,
war den Schwestern gut bekannt.
Marta, angesichts der Vielen,
bat, ob ich helfen könnt, beim Spülen.
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Wohnte, wie gesagt, ganz nah
erzähle euch was da geschah.
Da sitzt er, der Jesus redet von Gott.
Marta, ganz Hausfrau zügig und flott,
sieht zu dass auf den Tisch was kommt,
Maria glaubt dass ihr Zuhören frommt.
Setzt sich hin und hört Jesus zu.
Marta kommt, fragt Jesus: Du
was hältst du denn davon, dass sie
einfach so dir vis a vis
dahockt, im Kreise deiner Jünger Schar,
ohne Kopftuch auf dem Haar,
wie sich‘s eigentlich nicht gebührt.
Ganz selbstverständlich, ungeniert.
Ich müh mich, hab die Schnauze voll.
Frag sie doch einmal, was das soll.
Das ist die Frage aller Fragen …
Du siehst, mir steht, wo weiß ich, der Kopf
da überm Feuer acht ich auf den Topf,
gleichzeitig back ich‘s Fladenbrot,
das lindert ersten Hungers Not,
Wäre Maria auch dabei,
dann gäb es schon den Hummusbrei
und ich könnte bereits ein Huhn
fangen, schlachten. Aber nun
sitzt Madam bei dir und du
lässt das selbstverständlich zu.
Jesus sah sie mildlächelnd an
und sprach ohne Vorwurf dann:
Marta deine Sorge ums Trinken und Essen.
Glaub mir, wir hätten es nicht vergessen.
Dazu muss man uns nicht betteln.
Du versuchst in allen Sätteln
der Gastfreundschaft gerecht zu werden,
als beste Hausfrau hier auf Erden.
Lass einmal alle Fünfe grade sein
dein Sorgen, dein Mühen allein,
kann dir in deinem Leben nicht
Erfüllung geben, wird lästige Pflicht.
Hausarbeit hat man alle Tage,
mich und mein Wort nicht. Keine Frage.
Das bisschen Haushalt…
Schön, dass du uns eingeladen hast.
Du weißt, wir sind gern bei dir zu Gast
Komm und setz dich her zu mir,
ich bin das letzte Mal bei dir.
Ich geh jetzt nach Jerusalem.
Was da kommt, das muss geschehn.
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Nimm dir, wie deine Schwester Zeit,
denn die macht es richtig heut,
weil sie es begriffen hat:
Essen alleine macht nicht satt.
Ich bin selbst das Brot zum Leben
Ich bin der Weinstock, ihr die Reben.
Ich bin der gute Hirt. Ich bin
die Tür zu meinem Vater hin.
Ich bin das Licht, der Welt gegeben
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.
Ich bin die Auferstehung gegen allen Tod,
der nun nicht mehr ängstigt und droht.
(Wer mit der Heiligen Schrift vertraut
weiß die „Ich-bin-Worte“ sind geklaut
Die stehen so bei Lukas nicht,
sie sind aus des Johannes Bericht.)
Marta schafft, rennt und wühlt.
Ich weiß genau wie sie sich fühlt.
Ich weiß es deshalb so genau,
war in ‘nem frühren Leben Frau.
Erfuhr‘s im Zustand einer Trance.
(Erwähnte vorhin die Seance.)
Wie hab ich damals mich erschreckt,
als Jesus den Lazarus erweckt,
der schon drei Tag begraben lag,
nach der Schwestern große Klag.
Jesus nahm das nicht so wichtig.
Da kam er grad bei Marta richtig
Die hat sich ihn zur Brust genommen
er sei zu spät hier her gekommen
um durch ein Wunder Lazarus zu heilen
doch Jesus kennt dabei kein Eilen.
Warte, warte nur ein Weilchen….
(Zu der „Zu-spät-komm-Situation
eine kleine Exkursion.)
An Gorbatschow denk ich soeben,
„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“.
das sind typisch menschliche Maßstäbe
Jesus tut als ob es die für ihn nicht gäbe.
Woran es uns manchmal gebricht
Ein ZU SPÄT gibt’s bei ihm nicht!
Seine Wunder, seine Zeichen
sind mit Irdischem nicht zu vergleichen
oder hätt man bei uns je gesehn,
einen von den Toten Auferstehn?
Gottes Wunderwirken in Raum und Zeit,
öffnet den Himmel spaltenbreit.
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Daraus ergießt sich Heil und Segen,
gleich einem wohltuend warmen Regen.
Wunder gibt es immer wieder..
Jesus sagt: Ich bin der Weg,
der zum Vater führt und geht,
Wer mir folgt geht auf Gottes Wegen
dem Nächsten und der Welt zum Segen,
öffnet den Himmel. Und Ewigkeit
umhüllt uns. Gottes endlose Zeit.
Und gnadgewährte Heiligkeit
befähigt zur Barmherzigkeit.
Das sagt Jesus immer wieder.
Man sitzt gebannt vor ihm nieder,
vergisst die Welt vor lauter Hören.
Geschäftigkeit will da nur stören.
Martanische Geschäftigkeit
raubt dem Mensch genau die Zeit,
die er irgendwann vermisst,
dem Leben gar verloren ist.
Zurück ins Haus der beiden Frauen
wie‘s weitergeht wollen wir schauen.
Marta, die agile, helle.
Trägerin der „Goldenen Schöpfkelle“
und des „Kochlöffels am Bandl“,
ohne Eichenlaub, aber mit „Brilliantl“,
sie nimmt sich allerhand heraus,
denn Lazarus ist nicht zu Haus.
(Sie) gibt als Frau den Herrn im Hause,
lädt wie ein Haus-Herr ein zur Jause,
Sie hat sich der Vorschrift beraubt:
Frau bedient Mann – ist nicht erlaubt.
Sie spielt sich auf wie ein Mann
und gibt frech den „Chef de rang“.
Und ihr liebes Schwesterherz,
hockt einfach da auf ihrem Sterz,
tut auch als wäre sie ein Mann,
denn sie als Frau, als Frau! Sie kann
nicht vor einem Rabbi sitzen!
(das tät den Herrn vielleicht erhitzen.)
Ein reines Herz Herr..
(Zu der Frauen-Situation
eine kleine Exkursion)
Eigentlich ist es ja ein Witz,
aber – die Frau ist damals des Mannes Besitz!
Sie ist die Dienerin des Mannes,
bei Tag und bei der Nacht. Sie kann es
vor allem in religiös-heiligen Dingen,
ohne Mann zu gar nichts bringen.
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Schriftgelehrte, Priester und Leviten
haben acht auf Brauch und Sitten.
(Noch Martin Luther rechnet sie
zum Hausstand, zu Knecht, Magd und Vieh.)
Religion ist Männersache und Frau inmitten
ist gegen allen Brauch und Sitten.
Regelmäßig, tageweis,
ist sie, das ist des Frau-seins Preis,
unrein, vom Kult ausgeschlossen.
(Wer hat sowas wohl beschlossen.)
Frau an sich irritiert die Frommen,
die auf so Gedanken kommen,
Über die Frau und ihr Wesen,
ist in der Heilgen Schrift zu lesen.
Da steht: sie hat ganz ungerührt
den Mann mit einer Frucht verführt,
mit unschuldigem Gesichtchen.
Sie scheint ein rechtes Früchtchen.
Sein selektiver Mannesblick
übersah, was faul war an dem Stück
(Beiß nicht gleich in jeden Apfel…)
Noch trug Frau kein Feigenblatt
und das setzte ihn schachmatt.
Ihr Anblick, wie schön sie gestaltet,
hat seinen Verstand ausgeschaltet,
er verfiel in den Modus: Kirren.
Später hat er dies verwirrte Irren
der Frau in die Schuhe geschoben
und sich selbst aller Schuld enthoben:
„Die Frau, die du mit gegeben hast,
ist schuld an der Welt Sündenlast“.
Der Teufel steckt nicht m Detail,
Nein, er ist vom Weib ein Teil.
Mann hat die Gleichung aufgestellt:
Mann ist Himmel, Frau ist Welt.
Mann ist Himmel, Frau ist Höll‘.
Schluss. Aus. Basta. Es gehe wie es wöll.
Leider hat sich dies Frauenbild
bei vielen bis heut eingebildt.
Z.B. erst seit 1975 (sprich: fünfundsübzich)
ist es im Lande Bayern möglich, üblich
dass Frau, die Theologie studiert,
in vollem Umfang Pfarrerin wird.
Damals Landesbischof Dietzfelbinger
war durch und durch „hard core“ PfarrHERR
Zu seiner Zeit, das war nicht fein,
konnte sie nur eine Vikarin sein.
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Heut – unsre Landeskirche ohne Frauen –
da täten wir gar nicht gut ausschauen.
Frauen im Ehrenamt, in Kirchenbank
und am Altar – Gott sei Dank!
Und aus den ewig Gestrigen
wurden Gott sei Dank die „Jetztigen“.
Die Anrede Frau Pfarrer war früher Narretei.
Davon hätt’s in Kaufbeuren so g‘sehn drei.
Rockmäßig gesehen eine Dreifaltigkeit der Damen,
nicht verwandt mit der göttlichen, mit gleichem Namen .
Wie lang dauert bei den röm. kath. Brüdern und Schwestern
wohl das frauenpriesterlichlose Gestern.
Der Wandel ist nicht des Müllers* Lust,
ihm kein Gewinn wohl eher Verlust.
Frau als Priesterin, sie wäre
auch eine Zölibatäre
oder eine Zölibatesse?
Unvorstellbare Prozesse.
Papst, manchem Bischof und Kardinal
scheint die Vorstellung eine Qual.
Und sie schütteln sich betroffen.
Jesus war da vor 2 000 Jahren offen.
Nach dem Bericht
zurück zur G‘schicht.
Jesus, mutig, überhaupt nicht scheu,
sein Siehe ich mache alles neu,
gilt auch und gerade hier,
er öffnet Frauen die Jüngerschafts-Tür.
Genau ist es die Jüngerinnen-Schaft.
Er erkennt der Frauen Kraft,
er ist der, der in Herzen sieht,
der, wenn er liebt, ganz anders liebt,
er hat nie ein Vorurteil,
er macht den ganzen Menschen heil.
Er sieht nicht auf Beru , Geschlecht,
nicht Bildung, nicht des Stärkeren Recht,
nicht auf 90 – 60 -90ger Figur,
nicht auf Kleidung und Frisur,
nicht auf arm oder reich,
vor ihm sind wirklich alle gleich.
Ist selber Gott und Sohn zugleich.
Wo er ist, ist Himmelreich.
Das ist nicht nur der Männer Hort.
auch den Frauen heil’ger Port.
Maria Magdalena war ihm so vertraut,
dass viele heute glauben, sie war seine Braut (flüstern)
Das könnte man durchaus so sehn.
Ich lasse das einmal so stehn.
I don’t know how to love HIM
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Er ließ zu, dass Frauen ihn zuerst ansprachen
und erinnert euch, aufregende Sachen,
die Frau die Parfüm über ihn vergossen.
Die Schrift sagt Jesus hat‘s genossen,
Sie trocknete seine Füße mit ihrem Haar
und sie küsste sie sogar.
Dem Pharisäer war das zu viel,
zu viel Erotik, das heißt Sünde, im Spiel.
Jesus lässt Frau nahe zu sich hin,
macht sie zu seiner Botschafterin.
Wie die Frau am Jakobsbrunnen, die sein Wort
verkünden sollte in ihrem Ort.
Manche Theologen sehen hier schon
den Beginn und Auftrag zur Mission,
nicht erst wie es den Männern g’fällt,
beim: Gehet hin in alle Welt…
Jesus erbost die (Selbst-)Gerechten,
sie suchten wie sie ihn umbrächten.
die so genannten Sittenwächter
und die: ‚Das war schon immer so‘ Pächter.
Er wusste was ihm wird geschehn.
Geht trotzdem nach Jerusalem.
Der Herr handelt carnevalesk,
nicht wenig finden’s grotesk.
Nein, er schert sich nicht darum
er kehrt die herrschende Meinung um:
Frauen können Jünger sein,
er ruft zu sich die Kinderlein
er lädt sich bei denm Zöllner ein
wäscht dienend der Jünger Füße rein,
die Unseligen nennt er selig,
wer viel hat, gilt ihm wenig,
er sagt, hab deine Feinde lieb.
Das Establishment beriet,
die Versteinerten noch mehr erstarren.
Weg, weg mit dem, mit diesem Narren.
Jetzt schon, ich könnts beschwören,
kann ich bereits das Echo hören,
von dem was noch gar nicht geschrien.
Ich hör das: Kreuzige, kreuzige ihn !
Beethovens 5. Tatatataaaa, Tatatataa ..
Will noch einmal auf Marta sehn
sie wollte ja auch nahe bei Jesus stehn.
Deswegen lud sie ihn ja ein.
und nebenher weiter geschäftig sein.
Ihr Dienst galt zuerst dem Leib,
danach wäre doch auch noch Zeit
im Hören und im Reden
der Seele Labsal geben.
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Genau genommen hat Jesus dabei
ihre Gschaftlhuberei
wie man es vielleicht gedacht
nicht gerügt und schlecht gemacht,
nur im Moment als zu viel erscheint.
Marta hat’s ja gut gemeint
(Vielleicht hat sie sich ja besonnen und bei Maria Platz genommen
und hat genauso unerhört Jesus einfach zugehört.)
Maria hat das gute Teil erwählt.
Das ist der Satz, der viel zählt:
Das Gute, zu dem sie sich setzt.
DER GUTE, der alleine gilt – jetzt.
Jetzt ist Jesus da,
jetzt bin ich bei ihm, ganz nah.
jetzt Zeit für ihn haben, ist richtig,
jetzt wird alles andere nichtig.
jetzt hat Gewicht was er sagt,
jetzt gibt er Antwort wenn man fragt,
jetzt ist mir sein Wort Brot
jetzt lindert er Seelen-Not
jetzt muss ich mich zu ihm bekennen,
jetzt ihn als Gottes Sohn erkennen,
jetzt ist Reich Gottes, ich mit ihm drin,
jetzt komme ich und folge ihm,
jetzt rühme, preis ich seinen Namen,
jetzt sag ich ihm mein Ja und Amen.
Jetzt ist die Zeit…
Marias guter Teil? Genau.
Sie ist eine solche JETZT-FRAU.
Wir, ob Frau oder Mann,
wir leben oft mit dem DANN
oder mit einem JA GLEICH
und sind sehr erfindungsreich,
ja es könnte sogar sein,
GLEICH heißt an St. Nimmerlein.
Und selbst ein schnelles SOFORT,
ist oft für DANN ein andres Wort.
JETZT, ist die Zeit und der Ort
zu hören auf des Herren Wort,
Wir hier in der Dreifaltigkeit
leben grad in der Jetzt-Zeit.
Wir sind jetzt Marianisch,
(ich meine das nicht vatikanisch)
sind nicht Maria als reine Magd
nicht als jungfräulicher Smaragd,
sind’s nicht wegen ora pro nobis ¹
nicht nunc et in hora mortis. ²
10
Die „Evangelisch-marianische Ars Vivendi“,
ist hier das. nunc est hora audiendi ³
Die meisten sind wie Unsereiner
wahrscheinlich keine Lateiner,
weil das eben Latein gewesen,
will ich‘s auch in Deutsch vorlesen
sind‘s nicht wegen des: „…bitt für uns jetzt ¹
und in der Stunde unseres Todes²“ zuletzt.
Das typisch Evangelisch-marianische:
jetzt ist Zuhörn das Richtige
Jetzt ist die Stunde zu Hören³,
da soll nichts, nichts anderes stören.
Hören heißt aktives Ruhn,
ist eine andere Form vonTun,
ist der erwähnt, erwählte „gute Tei“,
Auf Jesus hören, führt zum Heil.
(Zum Schluss zur heutgen Situation
noch eine kleine Exkursion.)
Wär alles wie damals geblieben,
dann würde ich hier, meine Lieben,
nur mit euch Männern hier sitzen.
Die Frauen täten zu Hause schwitzen,
sich mit nörgelnden Kindern rumquälen.
vom Spätzlesbrett die Spätzle schälen,
Suppe kochen, achten dass der Braten brät
es feinen Nachtisch geben tät.
Und sie warteten ergeben,
bis wir, ihr „Ein und alles Leben“,
bis wir Heilige und Frommen,
zum Mittagsmahl nach Hause kommen.
Mir ruafat gschwind dahoim no a:
Marta, stells Essa na, i bin glei da.
Damit hat Jesus quasi über Nacht
ein für allemal Schluss gemacht.
Vielleicht, hosiann-halleluja
wünscht man(n) sich hälftig ‘ne Mari-ta.
Nur wäre die etwas gequält,
weil sie zur Hälfte nur gewählt
hätte für sich den guten Teil
und auch zur Hälfte nur das Heil.
Beim Bier gibts Halbe und beim Wein
darf es auch gern ein Viertel sein.
Aber beim Heil wär das ein Schmarren,
das glaubten wahrlich nur die Narren.
Wir gehn mit der Gewissheit heim,
solche Narren wollen wir nicht sein.
Nein meine Herrn und meine Damen,
vor Gott gilt nur das ganze Gut-Teil. Amen.
Halleluja (Händel)
Rot – Jingle-Einspiele mit der Orgel
* Gerhard Ludwig Kardinal Müller,
der oberste Glaubenshüter des Vatikans,
gilt als Antipode des Papstes.
Segen:
Gott der Herr sei dir ein Segen,
begleite dich auf deinen Wegen.
Er will heute und auch übermorgen
sich um dich wie eine Mutter sorgen.
Er schenke dir offene Ohren
und geb deiner Trägheit Sporen.
Er wolle dich davor bewahren,
dass du in deinen Erdenjahren
Zeit tötest mit Geschäftigkeit,
dass keine Zeit zum Hören bleibt.
Zum Hören auf deine Gebot,
die lindern Welt- und Menschennot.
Er segne uns. In seinem Namen:
Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.