In ihrem Gedicht „Memento“ schrieb Mascha Kaleko 1945 : „Bedenkt: den eignen Tod, den stirbt man nur, Doch mit dem Tod der anderen muß man leben.“ (aus: Mascha Kaléko, Sämtliche Werke und Briefe, S. 227, Auszug zitiert nach: https://denkzeiten.com/2017/12/24/mascha-kaleko-memento/) Das „nur“ würde ich gerne streichen. Sterben ist schwer, wenn man das
WeiterlesenKategorie: Tag der Kreuzigung des Herrn / Karfreitag – neu
Die Olivenbäume weinen
Kurz vor dem Passafest. Die Leute strömten nur so nach Jerusalem. Passawochenende in der Hauptstadt! Viele reisten auch schon ein paar Tage eher an und genossen die Hauptstadtatmosphäre und das Getümmel. Was gab es im Trubel nicht alles zu sehen! Einer ritt auf einem Esel über einen Teppich aus Mänteln.
WeiterlesenLuftpolsterfolie
Im Garten wartet die Dornenhecke. Aber die tapfere Gärtnerin hat ihr den Kampf angesagt. Hat sich gewappnet: Trägt Jeans, obwohl die Sonne schon den ganzen Tag am wolkenlosen Himmel scheint, hat extra die dicken Handschuhe angezogen, damit die Dornen sie nicht stechen. Schon nach wenigen Minuten sind ihre Hände zerkratzt,
WeiterlesenBilder, die mich verfolgen (Johannes 19, 16-30)
Die Bilder stellen sich ganz von allein ein. Will ich sie aber wirklich wieder loswerden will, abschütteln und beim nächsten Mal wegschauen? Es gibt eine Menge, die möchte immer ganz genau zuschauen, die kann am Leid und am Elend anderer gar nicht genug bekommen. Neugierde, Sensationslust, Unfähigkeit Realität und Fiktion
WeiterlesenDas Haus bestellen zu Johannes 19,16-30
Die Liebe Gottes, die Gnade Jesu Christi und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit uns allen. Liebe Gemeinde, heute am Karfreitag denken wir an das Sterben Jesu. Und wir denken an unseren eigenen Tod. Wie wollen wir sterben? Was befürchten wir? Auf was hoffen wir? Das Sterben Jesu ist
WeiterlesenWenn ich sterbe… (Joh 19,16-30)
Wenn ich sterbe… Wenn ich sterbe, dann möchte ich, dass es so ist wie bei den Urvätern im Alten Testament. Zum Beispiel bei Abraham: Von dem heißt es, dass er starb, als er alt und lebenssatt war und er wurde zu seinen Vätern versammelt (Gen 25,8). Auch Isaak und David
WeiterlesenPilatus weißgewaschen
Was ist Wahrheit? (Joh 18,38) Pilatus stellt diese Frage mitten in einem Verhör. Das ist eine perfide Taktik. Der Ermittler „plaudert“ mit dem Angeklagten. Das kennen wir. Aus politischen Prozessen. Gehirnwäsche heißt es in China. Und um einen politischen Prozeß geht es hier ja. Wer ist König im Land? Bist
WeiterlesenKarfreitag: Aufschreiben als Protest
Wir erinnern uns heute an den gewaltsamen Tod von Jesus. Wir haben einen der Berichte gelesen, was am Gründonnerstag und Karfreitag passiert ist, und haben uns daran gewöhnt, daß sie in der Bibel stehen. Es ist aber keineswegs selbstverständlich, daß die Umstände eines Justizmordes so ausführlich aufgeschrieben und dokumentiert wurden:
WeiterlesenFür uns vollbracht
Liebe Schwestern und Brüder! Wie sieht das Kreuz der Wirklichkeit im Jahr 2015 aus? Welche Todesangst, existentielle Not, welche schlimmen Schmerzen und welches unsägliches Leid erleben Menschen in dieser Zeit? Wenn mancher denkt zu Jesu Zeiten, also um das Jahr 30, wären die Zeiten unter und durch die römischen Besatzer
WeiterlesenO Haupt voll Blut und Wunden: Einar Schleef und Sangerhausen
Karfreitage gibt es auch heute genug. Manchmal schreit die Ungerechtigkeit zum Himmel. Öfter noch wohnt das Leid im Verborgenen, zum Beispiel hinter der Klinkerfassade des Reihenhauses Mogkstraße 24. Hier wächst Einar Schleef (1944 – 2001) auf, der Maler und Theaterregisseur aus Sangerhausen. Ich glaube, seine Kindheit gleicht einem langen Karfreitag.
WeiterlesenChristuskraft
Liebe Gemeinde, über der Erzählung von der Kreuzigung, wie sie Johannes erzählt, liegt ein fast unwirklicher Zug. Ist das wirkliches Leiden und Sterben? Wir hören nichts von Qualen und Schmerzen, von Tränen und Verzweiflung. Kein Schrei aus der Gottverlassenheit zerreißt die Luft und das Herz. Hat Johannes nicht gesehen, was
WeiterlesenInthronisation der Menschlichkeit
Liebe Gemeinde, Kein Kreuz im Versammlungsraum. „Hier hängt ja gar kein Kreuz“, unterbrach er unvermittelt das Gespräch. Dank seiner diplomatischen Erfahrung konnte unser Gegenüber die peinliche Situation rasch überspielen. Immerhin befanden wir uns – die oberfränkischen Dekane – in einem kirchlichen Raum. Nicht in irgendeinem, sondern dort in Berlin, wo
WeiterlesenKraftort
Liebe Gemeinde, am vergangenen Sonntag war in der ARD unter dem Titel „Gott und die Welt“ ein Bericht über die Grabeskirche in Jerusalem zu sehen. Diese teilen sich sechs christliche Konfessionen, deren Vertreter sich seit Jahrhunderten darum streiten, wem die Kirche nun eigentlich gehört, wer wen und wann durch die
WeiterlesenEs ist alles bereit!
Liebe Gemeinde! Wir haben die Passionsgeschichte nach dem Johannesevangelium vor uns. Das letzte Wort Jesu lautet dort: "Es ist vollbracht!" Ich nehme an, dass viele von Ihnen das soundso oft gehört haben, und eine gewisse Vorstellung vom Sinn des Leidens und Sterbens Jesu damit verbinden. Können Sie sich darauf einlassen,
WeiterlesenWo Gott wieder sichtbar wird
Liebe Gemeinde! Wenn man im Evangelium nach Markus, dem ältesten Evangelium, nachliest, wimmelt es um das Kreuz herum von Spöttern: Die Kreuzigung eine einzige Verspottung. Selbst die beiden Verbrecher, die mit Jesus gekreuzigt werden, nutzen noch ihre letzten Minuten, um über Jesus her zu ziehen. Völlig verlassen, zerrissen in sich
WeiterlesenStiller Freitag
Die meisten von ihnen werden sich noch erinnern: Karfreitag (god’s friday – Gottes Freitag, wie man ihn im Englischen nennt) war ein extrem stiller Tag. Ich erinnere mich noch gut, an die Empörung, die sich breit machte, als ein Sportverein auf dem Lande diesen Tag nutzte, um ein Skatturnier zu
WeiterlesenEs ist vollbracht
<i>[Verweis auf zwei Bilder: – Linolschnitt von Christian Rietschel „Es ist vollbracht“ aus: „Der Gemeindebrief“ Nr.43, S.15 – Radierung (unbek. Verf.) aus: Fundamente. Lehrbuch für den KU – oder ähnliche Bilder (z.B. von Rouault oder Corinth)]</i> Liebe Gemeinde, was auf Golgatha geschah, lässt sich nur schwer mit menschlichen Vorstellungen beschreiben.
WeiterlesenDer Unterschied des Christen
Liebe Gemeinde: was würden Sie antworten, wenn Ihnen jemand die Frage stellte: "Was unterscheidet einen Christen von anderen Menschen auf dieser Erde?" Es ist, zugegebenermaßen eine recht schwierige und eine recht persönliche Frage, weil sie uns hier in diesem Raum zwingt über unser eigenes Leben nachzudenken. Es reicht ja nicht
WeiterlesenTag der Trauer
Liebe Gemeinde! „Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte sein Haupt und verschied.“ Mit diesen Worten beschreibt der Evangelist Johannes den Tod Jesu am Kreuz. Ein verklärter, heldenhafter ja furchtloser Christus begegnet uns hier im Evangelium des Johannes. Diese Erzählung von Jesu
WeiterlesenDer Blick hat sich geändert
Liebe Karfreitagsgemeinde; Wenn wir uns aus Anlass eines Sterbefalles in der Friedhofskapelle versammeln, dann lese ich zu Beginn meist Verse aus dem 39. Psalm, weil er die Situation des Todes eines Menschen aufnimmt. Da heißt es nämlich: ‚Herr, lehre mich doch, dass es ein Ende mit mir haben muss und
WeiterlesenEs ist vollbrachth
Liebe Gemeinde, der Anblick, der sich uns da bietet – der Gekreuzigte, das Würfelspiel der Soldaten um sein Kleid, sein Abschied von der Mutter, sein Schrei nach Wasser und sein Tod, die Misshandlung seines Körpers und schließlich die Beerdigung von diesem – ist ein Ausschnitt aus der Welt, in der
WeiterlesenDiese Geschichte geht gut aus
Liebe Gemeinde, heute ist Karfreitag. Wer heute in die Kirche kommt, weiß worauf er sich einlässt. Es geht um Leiden und Twod. Kein schönes Thema! Und ich kann jeden verstehen, der sich das nicht zumuten möchte. Aber Sie sind heute hier und sie sind bereit sich darauf einzulassen. Das heißt,
WeiterlesenEs ist vollbracht!
<i>[Anmerkung: Anregungen gab eine Predigt von Christian Zippert, Marburg 1988]</i> Liebe Gemeinde! Johannes erzählt die Geschichte vom Leiden und Sterben Jasu auf eigene Weise, ganz anders als Markus, Matthäus und Lukas. Ich denke es ist gut für uns, genau darauf zu achten, damit wir hören und bewahren, was er, Johannes,
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